Die wichtigen Förderer Christian Dopplers zu seinen Lebzeiten
Es scheint, dass die beiden ersten Lehrer und Förderer Dopplers in Salzburg und Wien, der Mathematiker Adam Burg und der Geodät Simon Stampfer, später in dem Mathematiker Bernard Bolzano, sowie dem Meteorologen Karl Kreil, seinen Förderern und Freunden in Prag, jeweils ihre Entsprechung finden.
Alle vier Genannten haben Doppler bis zuletzt verständnisvoll und helfend zur Seite gestanden. Diese gleichzeitige Beziehung Dopplers zu jeweils zwei gegensätzlichen Persönlichkeiten zeigt noch einmal die geistige Spannkraft Christian Dopplers, und wie sehr er in seinen Innovationen produktives und reflektierendes Denken verbinden konnte.
Der Philosoph Franz Exner, dessen tiefe Freundschaft zu Doppler sicher dazu beigetragen hat, dass sich dieser nicht nur in der Prager Gesellschaft, sondern später auch als Professor in Wien akzeptiert fühlen konnte, wird ihn dort, insbesonders bei der Kontroverse in der Akademie, helfend zur Seite stehen, und mit ihm 1852, beide bereits unheilbar krank, nach Italien fahren, von wo die beiden Freunde dann aber nicht mehr zurückkehren sollten.
Adam Freiherr von Burg
erwähnte Doppler in seiner Dankesrede an seinem 80. Geburtstag als einen seiner Schüler, welche seine Vorlesungen mit Auszeichnung absolviert und sich auch hervorragende, hochgeachtete Lebensstellungen errungen haben. »mehr
Simon Stampfer
Sein Zusammentreffen mit Christian Doppler ist eine der großen Glücksfälle der Wissenschaftsgeschichte und seine Bedeutung für die Entfaltung der Begabungen und Interessen dieses Schülers lässt sich kaum überschätzen. »mehr
Bernard Bolzano
Diesen Philosophen und Priester – einen der größten Logiker aller Zeiten – fesselte bei Christian Doppler die spekulative, zu dieser Zeit in der Physik ganz ungewöhnliche Methode, die seinem Denken in der Mathematik ähnlich schien. »mehr
Karl Kreil
Dieser Begründer der großen Tradition der österreichischen Meteorologie und des Erdmagnetismus schreibt in der Zeitschrift Österreichische Blätter für Literatur und Kunst 1845 eine ungewöhnlich lobende Würdigung Dopplers. »mehr
Franz Exner
In seinem gastfreundlichen Haus am Roßmarkt in Prag fühlte sich Christian Doppler sogleich wohl und machte wichtige Bekanntschaften – wie Pater Schneider, Robert Zimmermann, Franz Palacky oder Graf Thun-Hohenstein. »mehr
Die wichtigen Gegner Christian Dopplers zu seinen Lebzeiten
„Keine Neuerung setzt sich ohne Widerstand durch. Ja, am Ende muss man sagen, je geringer der Widerstand ist, den das Neue findet, desto schneller eilt es selber zum Veralten“, sagte 1981 Hans-Georg Gadamer bei seiner Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele. Wenige Neuerungen legten einen längeren Weg zurück als die, welche uns der Salzburger Physiker Christian Doppler gebracht hat. Daran haben, neben dem geringen Verständnis der Wissenschaftsgeschichte, die Gegner Dopplers, denen das neue Denken der modernen Physik noch fremd war, einen besonderen Anteil.
Die Gegner Dopplers zu seinen Lebzeiten waren, so wie seine Förderer, mit die bedeutendsten Persönlichkeiten ihres Faches in der Naturwissenschaft. Gerade deshalb sind die Kontroversen zwischen ihnen und Doppler von so großem Interesse, denn sie haben zur Klärung der Bedeutung der Arbeiten Dopplers geführt.
Die rund ein halbes Jahrhundert andauernde Kontroverse zu untersuchen, wäre somit eine aufschlussreiche Aufgabe. Sie würde den Erörterungen Thomas S. Kuhns über den Paradigmawechsel weiter konkrete Fakten liefern.
Jakob Philipp Kulik
Dieser Prager Professor der höheren Mathematiker kritisierte Doppler, er gerate in seinem Aufsatz in den Fehler mancher neuerer Mathematiker, welche vor lauter Begründung der Sache nicht zur Sache selbst kommen können. »mehr
Heinrich von Mädler
Dieser prominente Astronom schrieb 1843 eine Rezension, die für Doppler so niederschmetternd war, dass er eine scharfe Erwiderung schrieb, die aber erst 1844 in der Zeitschrift Österreichische Blätter für Literatur und Kunst erscheinen konnte. »mehr
Josef Maximilian Petzval
Es ist ein eigenartiger Zufall, dass am 6. November 1901 im Arkadenhof der Universität Wien das Denkmal Petzvals gemeinsam mit dem von Christian Doppler, den er zu seinen Lebzeiten so heftig bekämpft hatte, enthüllt wurde. »mehr
Text: Dr. Peter M. Schuster