Der Doppler-Effekt und seine Nobelpreisträger*innen

Der schwedische Erfinder und Chemiker Alfred Nobel (1833–1896) hat durch die Entdeckung und Patentierung (1867) des Dynamits rasch ein großes Vermögen aufgebaut. In seinem Testament bestimmte er, dass sein Vermögen „einen Fonds bilden soll, dessen jährliche Zinsen als Preise (Nobelpreise, seit 1901) denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erwiesen haben“, und zwar zu gleichen Teilen an Preisträger*innen auf fünf Gebieten: Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und Frieden.

Damals ahnte man wohl noch kaum, wie weit die Entdeckung  Dopplers die Entwicklung ebendieser Bereiche beeinflussen  würde: Bis zum heutigen Tage wurden Nobelpreise an 24 Wissenschafter*innen vergeben, deren Erkenntnisse in Medizin,  Technik und Naturwissenschaften erst durch die Anwendung  des Doppler-Effekts ermöglicht wurden.

2020

Forschung zu Schwarzen Löchern und Entdeckung eines supermassiven kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie

Forschung zu Schwarzen Löchern und Entdeckung eines supermassiven kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie


Roger Penrose (* 1931, Vereinigtes Königreich)
Begründung der Preisvergabe: „für die Entdeckung, dass die Bildung von Schwarzen Löchern eine robuste Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie ist“

Andrea Ghez (* 1965, Vereinigte Staaten) und Reinhard Genzel (* 1952, Deutschland)
Begründung der Preisvergabe: „für die Entdeckung eines supermassiven kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie“

https://www.nobelprize.org/prizes/physics/2020/advanced-information/
https://www.christian-doppler.net/thema/astronomie/

Bild (Penrose): Wikipedia/Wikimedia Commons CC BY 3.0 Link
Bild (Ghez): zimbio.com, Link
Bild (Genzel): Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-bCC BY 3.0), Link

2019

Nobelpreisträger Mayor und Queloz

Entdeckung des ersten Exoplaneten und bahnbrechende Erkenntnisse in der Kosmologie


Michel Mayor (* 1942, Schweiz), Didier Queloz (* 1966, Schweiz)
Begründung der Preisvergabe: „für die Entdeckung eines Exoplaneten, der einen sonnenähnlichen Stern umkreist“

Bild (links): European Southern Observatory, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-2.0), CC BY-SA 2.0, Link
Bild (rechts): M.McCaughrean (ESA)/ESO, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-4.0), CC BY-SA 4.0, Link

2011

Saul Perlmutter (* 1959, Vereinigte Staaten), Brian P. Schmidt (* 1967, Vereinigte Staaten) und Adam Riess (* 1969, Vereinigte Staaten)

Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums durch Beobachtungen weit entfernter Supernovae


Saul Perlmutter (* 1959, Vereinigte Staaten), Brian P. Schmidt (* 1967, Vereinigte Staaten) und Adam Riess (* 1969, Vereinigte Staaten)
Begründung der Preisvergabe: „für die Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums durch Beobachtungen weit entfernter Supernovae

Bild: Saul Perlmutter von Holger Motzkau, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0), CC BY-SA 3.0, Link
Bild: Brian P. Schmidt von Tim Wetherell – photo taken by Tim Wetherell, CC BY-SA 3.0, Link
Bild: Adam Riess von Holger Motzkau, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0), CC BY-SA 3.0, Link

2006

John Cromwell Mather (* 1946, Vereinigte Staaten) und George Smoot (* 1945, Vereinigte Staaten)

Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung


John Cromwell Mather (* 1946, Vereinigte Staaten) und George Smoot (* 1945, Vereinigte Staaten)
Begründung der Preisvergabe: „für die Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung

Bild: George Smoot von Nomo michael hoefner http://www.zwo5.de – Eigenes Werk, CC BY 3.0, Link

2005

John Lewis Hall (* 1934, Vereinigte Staaten) und Theodor Hänsch (* 1941, Deutschland)

Beiträge zur Entwicklung der laserbasierten Präzisionsspektrographie, einschließlich der Technik des optischen Frequenzkamms


John Lewis Hall (* 1934, Vereinigte Staaten) und Theodor Hänsch (* 1941, Deutschland)
Begründung der Preisvergabe: „für Beiträge zur Entwicklung der laserbasierten Präzisionsspektrographie, einschließlich der Technik des optischen Frequenzkamms

Bild: Theodor Hänsch | Es wird Blinking Spirit als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben), CC BY-SA 3.0, Link

2001

Eric Allin Cornell (* 1961, Vereinigte Staaten), Wolfgang Ketterle (* 1957, Deutschland) und Carl Edwin Wieman (* 1951, Deutschland)

Erzeugung der Bose-Einstein-Kondensation in verdünnten Gasen aus Alkaliatomen und für frühe grundsätzliche Studien über die Eigenschaften der Kondensate


Eric Allin Cornell (* 1961, Vereinigte Staaten), Wolfgang Ketterle (* 1957, Deutschland) und Carl Edwin Wieman (* 1951, Deutschland)
Begründung der Preisvergabe: „für die Erzeugung der Bose-Einstein-Kondensation in verdünnten Gasen aus Alkaliatomen und für frühe grundsätzliche Studien über die Eigenschaften der Kondensate“

Bild: Eric Allin Cornell Von Betsythedevine – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Link
Bild: Wolfgang Ketterle Von Kzirkel – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

1997

Steven Chu (* 1948, Vereinigte Staaten), Claude Cohen-Tannoudji (* 1933, Frankreich - geb. in Algerien) und William Daniel Phillips (* 1948, Vereinigte Staaten)

Entwicklung von Methoden zum Kühlen und Einfangen von Atomen mit Hilfe von Laserlicht


Steven Chu (* 1948, Vereinigte Staaten), Claude Cohen-Tannoudji (* 1933, Frankreich – geb. in Algerien) und William Daniel Phillips (* 1948, Vereinigte Staaten)
Begründung der Preisvergabe: „für ihre Entwicklung von Methoden zum Kühlen und Einfangen von Atomen mit Hilfe von Laserlicht

Bild: Claude Cohen-Tannoudji (2007) Von Amir Bernat – I phtographed., GFDL, Link

1989

Entwicklung der Ionenfallentechnik


Wolfgang Paul (1913–1993, Deutschland) und Hans Georg Dehmelt (1922-2017, Vereinigte Staaten – geb. in Deutschland)
Begründung für die Preisvergabe: „für ihre Entwicklung der Ionenfallentechnik“

1981

Nicolaas Bloembergen (1920-2017, Vereinigte Staaten - geb. in Niederlande) und Arthur Leonard Schawlow (1921–1999, Vereinigte Staaten)

Beitrag zur Entwicklung der Laser-Spektroskopie


Nicolaas Bloembergen (1920-2017, Vereinigte Staaten – geb. in Niederlande) und Arthur Leonard Schawlow (1921–1999, Vereinigte Staaten)
Begründung für die Preisvergabe: „für ihren Beitrag zur Entwicklung der Laserspektroskopie

1961

Rudolf L. Mößbauer (1929 - 2011, Deutschland)

Untersuchungen zur Kernresonanzabsorption von Gammastrahlen – Mößbauer-Effekt


Rudolf L. Mößbauer (1929 – 2011, Deutschland)
Begründung für die Preisvergabe: „für seine Forschungen über die Resonanzabsorption der Gammastrahlung und seine damit verbundene Entdeckung, die den Namen Mößbauer-Effekt trägt“

Der gebürtige Münchner – mit seinen 32 Jahren damals einer der jüngsten Nobelpreisträger – entdeckte unter anderem folgendes Phänomen: Ist ein Atomkern Teil eines Kristalls, ist sein Absorptionsverhalten ein anderes als im freien Zustand, und der Kern erzeugt unter Berücksichtigung der Doppler-Frequenzverschiebung eine andere Spektrallinie.

1919

Johannes Stark (1874–1957, Deutschland)

Nachweis des Doppler-Effekts durch Kanalstrahlen und die Auftrennung der Spektrallinien im elektrischen Feld


Johannes Stark (1874–1957, Deutschland)
Begründung für die Preisvergabe: „für seine Entdeckung des Doppler-Effekts bei Kanalstrahlen und der Aufspaltung der Spektrallinien im elektrischen Feld“ (Stark-Effekt)

Entdeckt hatte der deutsche Physiker den optischen Doppler-Effekt in Kanalstrahlen bereits 1905: Stark hatte Dopplers Hypothese, die Bewegung einer Lichtquelle habe einen Einfluss auf die ausgestrahlte Frequenz, experimentell nachweisen können.